Region

Odenwald Kreis

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Der Odenwald ist ein auf 626,8 Meter über dem Meeresspiegel gelegenes Mittelgebirge, das sich auf die Bundesländer Hessen (Südhessen), Baden-Württemberg (nördliches Baden) und Bayern (Unterfranken) erstreckt. Als Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes, vereint es auf einer Fläche von 2.500 Quadratkilometern die Gesteinsarten Buntsandstein, Gneis, Granit und Vulkanite.

Kultur, Kulinarik und Sport

Die Region Bergstraße-Odenwald bietet vielfältige kulturelle, kulinarische und sportliche Angebote. Die Naturlandschaft des UNESCO Geoparks Bergstraße-Odenwald punktet mit zahlreichen Angeboten rund um Wandern, sportliches Mountainbiken oder gemütliches Radfahren, Klettern oder Golfen. Bei Familien mit Kindern sind Bauernhofurlaub, Tierparks und Zoos, diverse Ausflugsziele, Themen oder Freibäder besonders beliebt. Aber auch die Kulinarik kommt in der Region Odenwaldkreis nicht zu kurz. Dafür sorgen Hofläden, Bauernmärkte, Restaurants und Cafés. Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen laden ihrerseits zu einem mehrtätigen Aufenthalt ein.

Imposante Gebäude

Entlang der Bergstraße bietet der Odenwald unzählige Möglichkeiten für Kultur oder Entspannung. Die Bergstraße, in der Gegenwart Teil der Bundesstraße 3, führt auf einer Länge von 68 Kilometern von Darmstadt in Südhessen über Heidelberg nach Wiesloch in Nordbaden. Die Strecke verläuft am Übergang von der Oberrheinischen Tiefebene zum Odenwald bzw. zum Kleinen Odenwald. Entlang der Route gibt es zahlreiche Burgen, Schlösser und auch Ruinen, die sich zur Erkundung anbieten. Die Besichtigungstour startet bei der Orangerie in Darmstadt, weitere Stationen sind unter anderem das Schloss Auerbach, das Heidelberger Schloss oder das Schloss Rohrbach.

Die berühmteste Ruine Deutschlands

Das Heidelberger Schloss gilt als eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands und bildet das Wahrzeichen der Stadt Heidelberg. Die wahrscheinlich im 12. Jahrhundert errichtete Burg wurde später zum Schloss ausgebaut und diente in dieser Funktion den Kurfürsten von der Pfalz. Im 17. Jahrhundert wurde das Gebäude mehrfach zerstört, und auch im 18. Jahrhundert wurden durch einen Brand im Jahr 1764 weite Teile des Schlosses in Mitleidenschaft gezogen. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Wiederherstellung großteils aufgegeben. In der Gegenwart zählt das Heidelberger Schloss zu meistbesuchten touristischen Sehenswürdigkeiten in Europa. In seinem Ostteil ist derzeit das Deutsche Apotheken-Museum untergebracht.

Die Natur für sich entdecken

Naturliebhaber kommen im Odenwald mehrfach auf ihre Kosten. Ein touristisches Naturziel ist das Felsenmeer, eine ausgedehnte Ansammlung von großen Feldbrocken, die schon vor den Römern als Steinbruch benutzt wurden. Das Felsenmeer liegt unterhalb des Felsenbergs (514 Meter über dem Meeresspiegel) und nördlich von Reichenbach im Lautertal. „Höhlenforscher“ können in Eberstadt (Buchen) die 1971 entdeckte Tropfsteinhöhle erkunden. Sie gilt als eine der bedeutendsten Höhlen in Süddeutschland und ist für Besucher zugänglich. Die vulkanischen Entwicklungen im Odenwald zeigt anschaulich der Kristall-Lehrpfad, der um den Katzenbuckel führt. Der Katzenbuckel ist ein erodierter Schlot eines erloschenen Vulkans, liegt 626,8 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchste Erhebung im Odenwald. Von Höchst im Odenwald in Richtung Rimhorn verläuft talaufwärts die Obrunnschlucht. Entlang des Pfades gibt es zahlreiche Schlösser, Burgen und Mühlen zu bewundern. In der Nähe von Hainstadt befindet sich ein Steinbruch, der von den Odenwälder Kletterfreunden zum Klettern eingerichtet wurde. Zur sportlichen Betätigung lädt hier ein kurzer, mit Drahtseilen gesicherten Klettersteig.

Unterwegs auf vielen Wegen

Wanderfreunden wird ein über 10.000 Kilometer umfassendes Wanderwege-Netz geboten. Darunter finden sich auch zahlreiche Weitwanderwege: der 130 Kilometer lange Fernwandweg „Nibelungensteig“, der 120 Kilometer lange Qualitätswanderweg „Burgensteig Bergstraße“, der 126 Kilometer lange Qualitätswanderweg „Neckarsteig“ oder der 144 Kilometer lange Prädikatswanderweg „Alemannenweg“. Auch ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs und der Odenwald-Madonnen-Weg führen durch den Odenwald.

Für Leib und Seele

Der Odenwald hat auch hinsichtlich der Kulinarik einige Highlights zu bieten. Ein Klassiker ist der „Odenwälder Kochkäse“ – ein streichfähiger Käse, der aus Quark, Butter und Natron hergestellt und traditionell mit Musik (eingelegten Zwiebeln) serviert wird. Ein weiteres typisches Gericht ist der „Handkäs mit Musik“: Der Handkäse ist ein Sauermilchkäse, der mit Zwiebeln, Essig, Öl und Kümmel mariniert wird. Als klassisches, wärmendes Gericht empfiehlt sich die „Oderwälder Kartoffelsuppe“.  Sie wird aus den namensgebenden Kartoffeln, Speck, Zwiebel und Gemüse zubereitet und mit Kräutern verfeinert. Ein Tipp sind auch die unterschiedlichsten Grünkern-Gerichte. Der halbreife, geröstete Dinkel wird für verschiedene Gerichte, zum Beispiel Grünkernsuppe, Grünkernbratlinge oder als Beilage, verwendet. Das Nationalgetränk des Odenwaldes ist der Apfelwein, bekannt als „Ebbelwoi“, der hervorragend zu deftigen Gerichten passt. Vom Apfelwein ist es nicht mehr weit zu den Apfel- und Birnenweinbränden, die in kleinen, regionalen Brennereien hergestellt werden. Der Odenwald verfügt über zahlreiche Wildbestände, somit stehen auch Wildspezialitäten wie Rehbraten, Wildscheinragout oder Hirschgulasch auf den regionalen Speisekarten. Die traditionelle Brotsorte der Region ist das Kümmelbrot. Der Kümmel verleiht dem Brot einen kräftigen Geschmack und passt damit hervorragend zu Aufstrichen oder herzhafter Wurst.

Begrenzungen in den vier Himmelsrichtungen

Zur geographischen Einordnung des Odenwaldes gehören seine Begrenzungen in den unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Die Westgrenze des Odenwaldes hebt sich von der Umgebung durch die sehr geradlinige Abbruchkante des Berglandes zur Oberrheinischen Tiefebene ab. Zwischen Darmstadt und Wiesloch erheben sich auf einer Länge von rund 65 Kilometern unvermittelt steile Bergflanken aus dem ebenen Flachland, die mehrere hundert Meter hoch aufsteigen. Im Norden hält sich die Grenze des Odenwaldes meist an den Nordsaum des Waldlandes, auch wenn nördlich im Anschluss im Reinheimer Hügelland noch imposante Erhebungen wie der Otzberg auftreten. Im Osten wiederum zieht das Maintal auf einer Länge von rund 33 Kilometern von Großwallstadt bis Bürgstadt die klare Grenzlinie zum Spessart. Die südliche Oderwaldgrenze wird nicht durch den Verlauf des Neckar begrenzt – so wird beispielsweise noch der südlich des Flusses der so genannte Kleine Odenwald zum Mittelgebirge gezählt. Grob untergliedern lässt sich der Odenwald in die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Tallandschaften des Weschnitz- und Gersprenztals im Vorderen Odenwald und des Mümlingtales im Hinteren Odenwald. Die Haupt-Wasserscheide des Gebirges trennt die Einzugsgebiete von Neckar und Main.